Rülzheim

 

 
 

Die geschichtlichen Anfänge der Gemeinde Rülzheim lassen sich bis in die heidnische Zeit zurückverfolgen. Auf Rülzheimer Gemarkung wurde ein Findling entdeckt, der in vorrömischer Zeit als heidnischer Opferaltar diente, an der gleichen Stelle fand sich auch ein römischer Altar. Schriftlich erwähnt wurde der Ort in Urkunden des Jahres 774 sowie um 800. Seinen Namen verdankt Rülzheim vermutlich einem Notar am Hofe Karls des Großen namens Ruodleich. Der Ortsname wird heute als Heim des Ruodleich gedeutet.
Schon frühzeitig lässt sich Besitz des Bischofs von Speyer in Rülzheim nachweisen. Später bildete die Rülzheimer Gemarkung zusammen mit einigen anderen den Grundstock des Hochstifts und Fürstentums Speyer.

Auf einer Reise zu König Hillrich dem II. wurde 671 oder 672 der Bischof von Maastricht, der Hl. Theodard, ermordet. Das heutige Dieterskirchel erinnert an dieses Ereignis.

Der Deutsche Orden fasste in Rülzheim durch eine Schenkung König Heinrich des VII. im Jahr 1234 Fuß. Bis zu seiner Auflösung im Jahr 1805 gehörten dem Orden Zehnt- und Patronsrecht.

Unter beispielloser Anstrengung kaufte die Gemeinde 1518 einem Ritter den 560 ha großen Gemeindewald ab.

Bis zum Krieg 1870/71 hatte Rülzheim die Struktur eines reinen Bauerndorfes, dann machte sich auch hier die allgemeine industrielle Entwicklung bemerkbar. 1871 errichtete der Fabrikant Ludwig Moekel hier die erste Zigarrenfabrik.
Mit dem Bau der Eisenbahnlinie Germersheim/Wörth 1875/76 hielt auch der technische Fortschritt in der Gemeinde seinen Einzug. Die Petroleumfunzeln wurden durch Gasleuchten abgelöst, als nach zweijähriger Bauzeit 1909 das Gaswerk Rülzheim in Betrieb genommen wurde. Das erste elektrische Licht gab es 1927.

Der ersten Zigarrenfabrik waren weitere Betriebe dieser Art gefolgt, die ihre Blütezeit im 1. Weltkrieg mit 500 - 600 Beschäftigten hatten. Daneben hatten Handwerk und Handel „goldenen Boden“. Heute existieren viele Handwerkszweige nicht mehr (beispielsweise Leineweber, Ölschläger, Töpfer, Wagner, Küfer, Hufschmiede). Handel wurde überwiegend von den jüdischen Mitbürgern ausgeübt. Bis zum Jahr 1933 hatten die jüdischen Geschäftsleute mehr als die Hälfte des Steueraufkommens der Gemeinde aufgebracht.
Nach dem 2. Weltkrieg kam die Zigarrenindustrie zum Erliegen. Die letzte Fabrik wurde 1956 geschlossen.
Infolge des in den Nachkriegsjahren allmählich einsetzenden wirtschaftlichen Aufschwungs gelang es aber, einige andere Betriebe anzusiedeln. Bis heute hat sich eine Anzahl von Gewerbe- und mittleren Industriebetrieben etabliert, so dass auch im Heimatdorf Erwerbsmöglichkeiten vorhanden sind.
 
Eine gute Infrastruktur bestimmt heute das Bild von Rülzheim.
Mehrere Kindergärten und Kindertagesstätten, eine Grundschule und eine IGS gründen den Bildungsbereich vom Vorschulalter bis zum Abgang in den Beruf.

 

Das Alten-, Wohn- und Pflegeheim der Braun’schen Stiftung Rülzheim im Zentrum des Ortes steht für ältere Menschen zur Verfügung.

Dem Freizeitbereich wurde große Aufmerksamkeit gewidmet, was sich u.a. im Badesee am "Moby Dick" ausdrückt. Der Rülzheimer Wald mit seinen Wanderwegen bietet Sportlern und Bevölkerung viele Möglichkeiten zur sportlichen Fitness. Die geschaffenen Nordic-Walking-Strecken tragen ebenso hierzu bei.


Mit der Einrichtung der Festwiese mit Festwiesenhaus und rundum angelegten Vereinshäusern, haben die Vereine Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und der Durchführung von Vereinsaktivitäten erhalten.

Die ehemalige Synagoge (auch Standesamt), heutige „Geschichts- und Begegnungsstätte“ in der Kuntzengasse sowie dem anhängenden 2013 fertiggestellten Kulturzentrum werden besonders für kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Ausstellungen Vorträge etc. genutzt bzw. sind Begegnungsstätten für alle Rülzheimer und Gäste unseres Dorfes.
 
In der Kulturgemeinde e.V. Rülzheim vereinigen sich über 50 Vereine, die sich dem kulturellen Leben in Rülzheim verpflichtet haben. So findet alle fünf Jahre ein Fest der Dorfgemeinschaft, das sogenannte „Heimatfest“ statt, bei dem sich nicht nur die Vereine sondern die gesamte Bürgerschaft einbringen.

Rülzheim, ein liebenswerter Ort mit vielen Möglichkeiten. Besuchen Sie uns!